Crowdfunding, die sog. Schwarmfinanzierung, bei der sich viele Menschen mit kleinen Beträgen an Produkten oder Projekten beteiligen, kennt mittlerweile (fast) jeder. Der Trend Crowdinvesting ist dagegen weniger bekannt. Wir erklären, was sich dahinter verbirgt.
Crowdinvesting kommt wie auch das Crowdfunding aus den USA und bedeutet, dass eine große Menschenmenge („crowd“) finanziell an einem Unternehmen oder Projekt beteiligt („investing“) ist. Die Gründung des Unternehmens oder die Durchführung des Projekts hängt davon ab, dass genügend Geld investiert wird.
Angeblich hohe Gewinne bei kleinen Beträgen
Bei dem neuen Trend sollen auch Kleinanleger mit wenig Budget in spannende, neue Projekte investieren können; zum Beispiel in Immobilien. Dabei wird das Geld anders als bei Immobilienfonds nur in ein Bauprojekt bzw. Gebäude investiert. Am häufigsten wird das Crowdinvesting aber von Start-ups genutzt. Sie suchen für ihr Vorhaben Geldgeber und bieten im Gegenzug eine Beteiligung an ihrem Unternehmen an. Damit kommt Crowdinvesting sehr nah an klassische Anlagen heran. Denn der Investor hofft natürlich auf eine Wertsteigerung seiner Anteile.
Crowdinvesting hat seine Tücken
Auch wenn das Investment mit klassischen Anlagen wie Fonds oder Aktien vergleichbar scheint, gibt es wichtige Unterschiede. Anders als Aktionäre haben Investoren beim Crowdinvesting kein Mitspracherecht im Unternehmen. Außerdem können sie die Aktien meist nicht einfach verkaufen. Bei einer stillen Beteiligung zum Beispiel besteht das Problem, dass es sich um einen Vertrag zwischen zwei konkreten Parteien handelt. Der andere Vertragspartner muss also zustimmen, wenn einer die Aktie verkaufen möchte. Hier lohnt es sich, genau auf die Handelbarkeit zu achten. Auch ist das Risiko eines Verlustes viel höher, da Projekte oft nicht realisiert werden oder die Start-ups Insolvenz anmelden müssen.
Doch wie funktioniert Crowdinvesting überhaupt?
Zuerst suchen Gründer oder Firmen sich eine geeignete Crowdinvesting-Plattform. In Deutschland gibt es mittlerweile einiger dieser Plattformen wie Seedmatch, Companisto oder Fundsters. Danach reichen sie alle nötigen Unterlagen wie zum Beispiel ihren Businessplan zur Prüfung ein. Ein Vertragsabschluss erfolgt bei seriösen Plattformen nur, wenn die Experten der Plattform grünes Licht geben.
Besprechen Sie mit einem kompetenten Berater, welche Anlagemöglichkeiten für Sie infrage kommen.
Investoren erhalten Beteiligungsverträge
Damit sie Investoren von sich überzeugen, stellen sich die Unternehmen auf der Plattform via Video oder Kurzbeschreibung vor. Nun kann jeder sein Investment tätigen. Der Betrag ist von der jeweiligen Plattform festgelegt und unterschiedlich hoch. Sobald genügend Menschen investiert haben und die nötige Summe erreicht ist, überweist die Plattform das Geld dem Initiator. Die Investoren erhalten dafür Beteiligungsverträge und einen regelmäßigen Statusbericht, um über neue Entwicklungen im Unternehmen informiert zu bleiben.
Und was ist mit dem Gewinn?
Sollte der Businessplan des Unternehmens aufgehen und die Anteile am Unternehmen in ihrem Wert steigen, ist das natürlich gut für die Investoren. Doch sie müssen lange auf ihren Gewinn warten. Die Ausstiegsfristen liegen je nach Plattform zwischen drei und acht Jahren – so lange, wie ein Start-up durchschnittlich braucht, um sich zu entwickeln. Im schlimmsten Fall geht das Konzept gar nicht auf und das Investment ist für immer verloren. Das ist auch bei kleinen Beträgen ärgerlich.
Nicht einfach der Menge folgen – besser beraten lassen
Damit Sie Ihr Geld beim Crowdinvesting nicht in den Sand setzen, lassen Sie sich von unseren kompetenten Beratern beraten, welche alternative Anlagemöglichkeiten für Sie infrage kommen. Im persönlichen Gespräch erhalten Sie wertvolle Tipps – auch zu vielen anderen Themen.